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Gestalttherapie

Jemanden oder etwas wahrnehmen, eine Bewertung vornehmen, ein Urteil bilden und sogar sich erinnern. – Alle geistigen Vorgänge in unserem Gehirn werden beeinflusst von unseren bisherigen Erfahrungen und gebildeten Vermutungen, wie die Welt und unsere Mitmenschen funktionieren. Deshalb ist es gut zu wissen, aufgrund welcher Theorien, Modelle und persönlicher Überzeugungen jemand handelt. Weiter unten finden Sie zudem weiterführende Adressen und Quellen.

Gestalttherapie

Definition

Gestalttherapie gehört zu den humanistischen Psychotherapieverfahren, welche davon ausgehen, dass in jedem Menschen viele und gute Qualitäten und Ressourcen liegen und die Tendenz vorhanden ist, sich selber weiterzuentwickeln.
Therapeut:in/ Berater:in und Klient:in arbeiten daher gemeinsam und auf Augenhöhe zusammen. Wertschätzung ist dabei von großer Wichtigkeit, denn nur mit gegenseitigem Vertrauen sind positive Veränderungen möglich.

Das primäre Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, Bewusstsein für verborgene Strukturen zu erlangen – insbesondere für nicht versorgte (alte und aktuelle) Bedürfnisse, damit darauf aufbauend eine Neuorganisation und Entfaltung möglich wird. Es geht dabei nicht um (fremde) Erwartungshaltungen, wie man selber oder das eigene Leben sein „müsste“, sondern um das, was wirklich da ist und um die Möglichkeiten, die es bietet.

Damit dies gelingt, benötigt es eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen und des „Feldes“, d.h. der auf das Leben und Erleben einflussnehmenden Faktoren. Das Feld kann aus einem breiten Spektrum an Faktoren bestehen, wie z.B. physischer Gesundheit, Witterung, Lebenswandel, Partnerschaft, Wohnsituation, Bedingungen am Arbeitsplatz, Familienhintergrund, gesellschaftliche Normen, Glaubenssätze u.v.m.

Um bei dieser Betrachtung nicht den Überblick zu verlieren, bedient sich die Gestaltberatung und -therapie an den namensgebenden Prinzipien aus der Gestaltpsychologie:

  • Ein Ganzes ist etwas anderes als die Summe seiner Einzelfaktoren und -elemente
  • Was ist dem Klienten oder der Klientin gerade besonders wichtig, was „brennt unter den Nägeln oder raubt den Schlaf – was ist „die Gestalt im Vordergrund?“

Gestalttherapie

Geschichte

Die Grundlagen der Gestalttherapie legte das deutsche Psychologenpaar Frederick „Fitz“ S. und Lore/ Laura Perls zusammen mit dem amerikanischen Philosophen und Literaten Paul Goodman in den 1950er Jahren und erweiterten diese in den kommenden Jahrzehnten. Von vielen Seiten wurde die Gestalttherapie als innovatives und wirksames Verfahren speziell in den 80ern und 90ern theoretisch und methodisch weiterentwickelt. Aufgrund von inhaltlich und juristisch mehr als fragwürdigen Gründen wurden 1999 in Deutschland mit dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) zahlreiche psychotherapeutischen Verfahren die Kostenübernahme durch die öffentlichen Krankenkassen vorenthalten, u.a. auch der Gestalttherapie. Erfahrungsgemäß übernehmen aber private Kassen und die Beihilfe die Kosten.

Gestalttherapie

Prinzipien

Als Kernprinzipien der Gestaltberatung und -therapie gelten:

1. Umfeld: Der deutsche Sozialpsychologe Kurt Lewin entwickelte – in Bezug zur Relativitätstheorie – die psychologische Feldtheorie, welche besagt, dass Menschen und ihre Umwelt immer in Beziehung zueinander stehen. Biologische (z.B. Genetik und Epigenetik), psychologische und vielfältige soziale (z.B. Familie, Schule, Arbeit, Organisationen, Gesetze) Faktoren wirken auf jeden Menschen ein. Es liegt nicht nur an der einzelnen Person, wie sich ihr Leben entwickelt. Daher ist es wichtig, sich diese Bereiche auch anzusehen.

2. Awareness: Gestaltberatung und -therapie gehen davon aus, dass positive Veränderungen voraussetzen sich über das, was in einem Selbst und um sich herum passiert, bewusst zu werden. Beispielsweise muss ich bewusst merken, dass mich jemand oder etwas ärgert, um prüfen zu können, ob hier eine Grenzverletzung stattfindet.

3. Dialogisches Prinzip: Therapeut:in/ Berater:in und Klient:in sprechen miteinander und reagieren aufeinander. Wir beide erzählen, hören zu, fragen nach, stellen in Frage und geben Informationen über uns preis. Dabei bin ich, als Therapeutin, auch als normaler Mensch – mit Stärken und Schwächen – an dem gesamten Prozess mit beteiligt.

4. Experiment: Viele Menschen haben Angst vor Fehlern. Aber ohne ein spielerisches Ausprobieren ist es nur sehr schwer möglich etwas Neues zu erfahren. Desshalb wird in der „Gestalt“ viel experimentiert. Wie fühlt es sich an einmal laut „Nein!“ zu sagen? Oder „ja“?

5. Kontakt: Ein wesentliches Kernprinzip der Gestalttherapie ist der „Kontakt“, von dem beispielsweise Buber schreibt: „Der Mensch wird am Du zum Ich“. Gemeint ist damit, dass wir Menschen in sozialen Beziehungen wachsen und reifen – zu Partner:innen, Freund:innen, Familie, aber auch beruflich. Diese Aussage wird durch umfangreiche empirische Forschung zur Therapiewirksamkeit vollumfänglich bestätigt (Warschburger, 2009). Es ist damit die „therapeutische Beziehung zwischen Klient:in und Therapeut:in“, welche Maßgeblich über die Wirksamkeit entscheidet (Wampold, 2001). Dazu gehören eine gemeinsame Allianz, Einigkeit über Ziele, Empathie auf therapeuticsher Seite, sowie Kooperation (Schmidt und Traub, 2003)

Angebot

Meine Leistungen

Ich biete Coaching und Beratung für Einzelpersonen und Unternehmen, sowie Vorträge, Seminare und Workshops an. Einzelpersonen können wahlweise bei gemeinsamen Spaziergängen in der Natur oder – mit Aufpreis – geschützt in schönen Räumlichkeiten auch tiefere Themen bearbeiten. Für Firmen führe ich Gefährdungsbeurteilungen zu psychischen Belastungen nach Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG, § 5) durch.

Gestalttherapie

Empfehlungen

Falls Sie sich weiterführend zu den rechtlichen Grundlagen meiner Tätigkeiten oder weiteren Hintergründen einlesen möchten, ist hier eine Sammlung interessanter Quellen. – Viel Spaß beim Stöbern!

DVG

Deutsche Vereinigung für Gestalttherapie e.V.

Der deutsche Dachverband der Gestalttherapie.

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Kanäle, denen Sie unbedingt folgen sollten

Bücher

Bücher zum Thema, die Ihnen weiterhelfen können

Rechtliche Grundlagen

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Veröffentlichungen

Ich halte Vorträge und Workshops im Ehrenamt und Unternehmen. Die psychologischen Fragen reichen von organisatorischen Herausforderungen wie Personalmangel über emotionale Belastung bis zu beruflicher Neuorientierung. In diese fließen meine wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungen mit ein, um umsetzbare Lösungsansätze zu bieten.

1 Jahr Corona – und jetzt?

Ursachen für und Umgang mit psychischen Belastungen

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Fluktuation im Ehrenamt

Ich fühle mich im Bezug auf das Thema Tod meines Angehörigen wirklich stabil und dafür bin ich absolut dankbar.
Die Entscheidung diese Behandlung zu machen, war für mich ein absoluter Gamechanger im Leben und das im positivsten Sinne.
Die Art, wie du das Thema mit mir behandelt hast, die Erkenntnisse, die ich erlangt habe und das Ergebnis sind absolut phänomenal.
Daher danke ich dir von ganzen Herzen für deine offene, freundliche, professionelle und auch inspirierende Art in den letzten Jahren.
Falls ich wieder mal an einen Punkt komme, an dem Hilfe gebraucht wird, werde ich mich melden, und zwar diesmal sofort!
Ich wünsche dir für deinen beruflichen Werdegang und auch privat das Beste und würde dich gerne weiterempfehlen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
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